Aktuelles | 27.03.2023

Neues Fachbuch über unsere Volksgruppe

Nach fast zweijähriger Vorbereitung ist ein Fachbuch von Zita Skořepová, einer Forscherin am Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, mit dem Titel Hudební světy české Vídně. Menšina a identita v 21. století [Musikalische Welten des tschechischen Wien. Minderheit und Identität im 21. Jahrhundert] im Verlag Koniasch Latin Press veröffentlicht worden.

Auf der Grundlage von Feldforschungen zeichnet die Monographie das zeitgenössische Musik- und Tanzleben der tschechischen Minderheit in Wien nach, das von der Musikausbildung in den Komensky-Schulen über die Gesangs- und Folklorevereine bis hin zur Popularmusik und dem Underground reicht. Nicht nur für die Wissenschaft, sondern vor allem für uns, die in Wien lebenden Landsleute, ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag. Martina Canova, die derzeitige Obfrau des Vereins, leitete stellvertretend für Marjanka die Zusammenarbeit mit Zita Skořepová und blickt zurück auf die Anfänge der Kooperation.

Martina Canova erinnert sich: „Es war etwa Mitte April 2021, als ich eine E-Mail von dem Arzt erhielt, in der er mich um meine Mitarbeit bat. Obwohl ich sowohl beruflich als auch mit der Organisation sozialer Aktivitäten beschäftigt war, interessierte mich dieses Projekt so sehr, dass ich sofort beschloss, es zu unterstützen. Schließlich wird man nicht jeden Tag von einer Forscherin angesprochen, die daran interessiert ist, die Aktivitäten der Organisation zu untersuchen, der man vorsteht…“ Sie bemerkt weiter: „Ich wusste nicht genau, wie eine solche wissenschaftliche Forschung ablaufen würde. Was mir aber von Anfang an klar scheinte, war, dass ich nicht allein an den Interviews mit der Frau Doktor teilnehmen konnte.

Im Bemühen um Objektivität war es notwendig, so viele Personen wie möglich in die Interviews einzubeziehen und involvieren. Allerdings wurde die Situation teilweise durch die aktuelle gesellschaftliche Lage erschwert – persönliche Treffen waren zu Beginn unserer Zusammenarbeit aufgrund der pandemischen Situation nicht möglich. Daher begann sie als Vorsitzende des Vereins, Online-Treffen zu organisieren, die als Plattform für die Durchführung strukturierter Interviews dienten. Während der gesamten Dauer der Zusammenarbeit fanden mehrere Online-Treffen statt, und nachdem die Pandemiemaßnahmen gelockert waren, wurden die Gespräche persönlich in Wien fortgesetzt. Eine umfangreiche Korrespondenz mit über 80 E-Mails trug ebenfalls zur Erläuterung der (nicht nur) musikalischen Aktivitäten des Vereins bei.

Ein wichtiger Punkt für Martina Canova war es, Zita Skořepová während ihrer Recherchen mit den Schlüsselpersonen in Verbindung zu bringen, die im Laufe der Zeit am Aufbau von Marjanka beteiligt waren, sowie mit anderen Personen, die damals Mitglieder waren. Sie fügt hinzu: „Ich wollte, dass die Forschung ein möglichst breites Spektrum abdeckt und ein möglichst wahrheitsgetreues Bild davon vermittelt, wer hinter Marjánka steht und wo ihre Stärke liegt – nämlich: in den Menschen, die sie gemeinsam gestalten. Das Buch ist erschienen und ich bin sehr froh, dass unser Verein Marjánka an diesem Projekt teilnehmen konnte.“

Im Namen des Vereins Marjánka danken wir Zita Skořepová für die hervorragende und inspirierende Zusammenarbeit und gratulieren ihr von ganzem Herzen zur Veröffentlichung des neuen Buches. Abschließend wünschen wir ihrem Buch viele wissbegierige Leserinnen und Leser, die ihr Wissen über das zeitgenössische tschechische bzw. mit Marjánka das tschechisch-slowakische musikalische Wien erweitern werden.